Serie: Perlen / menschliche Gefühle

 

Was bedeutet es Mensch zu sein?

Ist das nicht das Thema jeder künstlerischen Recherche?

 

 

Ich möchte die verschiedenen Befindlichkeiten des Herzens durch die Erforschung der Perle erhellen; einen Wert schaffen durch das Einfangen des Unsagbaren. Die Perle bildet die lebende Verkörperung der Vollkommenheit, den Tropfen des Lichts und die himmlische Saat. Sie wird auch als der Widerschein des Schwungs und der Seele

 

bezeichnet. Eine Perle ist berührend schön und regt zur Kontemplation an, wie ein Mensch. Sie ist der einzige Edelstein, der von der Natur bereits geschliffen wurde. Es gibt keine zwei Naturperlen, die identisch sind. Ebenso gibt es keine Naturperle, die völlig makellos ist. Alle Naturperlen weisen auch bei augenscheinlich bester Symmetrie und Glanz irgendwo einen kleinen Fehler auf. Perlen besitzen im Gegensatz zu allen anderen Edelsteinen besondere Eigenschaften, welche sich auch auf uns Menschen übertragen lassen. Wie beim Menschen ist ihr Ursprung rein organisch. Ihre Natur ist ebenso wie die menschliche oft widersprüchlich, da Perlen zwar hart sind, jedoch gleichzeitig auch empfindlich und vergänglich. Jede Naturperle der Welt ist, wie auch jeder Mensch, einzigartig. Zugleich ist sie, im Gegensatz zu anderen Edelsteinen, nicht schwer, sondern ungewöhnlich leicht.

 

Die Perle entsteht ganz weit in der Tiefe des Meeres. Ganz unten im Meer sind Muscheln, welche von einem Fremdkörper befallen werden. Man sagt, dass die Muscheln einen großen Schmerz empfinden, wenn so ein Fremdkörper in sie eindringt. Als Reaktion, um diesen Schmerz zu lindern, umhüllt die Muschel mit ihrem eigenem Gewebe diesen Fremdkörper. Da dieser Fremdkörper, wie wir wissen eine Perle ist, interpretiert man aus dieser Reaktion der Muschel, dass Perlen einem den seelischen Schmerz nehmen.

 

In meinen Bildern versuche ich durch die figurative Darstellung von verschiedenen Perlen in unterschiedlichen Bewegungen, Farben und Grössen, menschlichen Empfindungen Gestalt zu geben. Auf den ersten Blick handelt es sich um Halsketten, Perlenketten, die auf verschiedenartigen Untergründen liegen oder in einem Raum schweben. Durch das Gegeneinanderstellen von rauhen Oberflächen und der glatten Perlenoberfläche entsteht ein Spannungsfeld von Empfindungen. Der Hintergrund ist nicht nur die Abbildung einer Trägerfläche, sondern auch Spiegel einer bestimmten Stimmung, die im Dialog mit den Perlen steht. Die kleinen Formate entsprechen einem verborgenen, erst langsamen und bei Näherem Betrachten frei gegebenen Blickfeld auf etwas Besonderes.

 

»Nur eine verschwindend geringe Anzahl von Muscheln wird unter natürlichen Bedingungen überhaupt eine Perle produzieren. Es werden widerum von den wenig entstandenen Perlen, gerade mal eine Handvoll wünschenswerte Größen, Formen oder Farben entwickelt und nur ein Minimum davon wird von Menschen gefunden werden.«

Eva Paulin

1, Kiirfechstrooss

6834 Biwer

Luxemburg

 

 

7030 Marconi / bureau 203

Montreal, Quebec, Canada

 

Telefon: 00 35 26 216 144 14

Web: www.evapaulin.com

 

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