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Echos …
wer waren sie?

In 17 Bildern

 

 

»La collection des oevres présentées témoigne de sa recherche de l'authenticité à redonner une nouvelle vie au regard. Un regard humain. La beauté du vécu de ces gens traverse ses toiles. A travers les textures éxpérimentées et les apparitions des visages, Eva Paulin, brise le silence des âges.«

 

»Die Auswahl der ausgestellten Bilder zeugt von ihrer Suche dem vergangenen Blick eine neue Authentizität zu schaffen. Es geht um den menschlichen Blick. Die Schönheit des Gelebten dieser Menschen erfüllt ihre Bilder. Mit ihren kunstvollen Geweben aus denen die Gesichter auftauchen, bricht Eva Paulin das Schweigen der Vergangenheit.«

 

Marie Robert

 

 


Der Ausgangspunkt für diese Bilder-Serie sind Negative von Fotos aus den 20er bis 40er Jahren auf 10 x15 cm großen Glasplatten. Ich habe ein Archiv von Fotografen aus dieser Zeit, aus der deutschen Region um Luxemburg, bekommen.

 

Es handelt sich um Portraits von Menschen, allein oder in Begleitung. Fotos von außergewöhnlichen Momenten, gesellschaftlichen Standardsituationen, Festen und Feierlichkeiten, die von dem Bedürfnis getragen sind, gerade diesen Augenblick zu verewigen, um sich noch lange daran zu erinnern und seine besondere Bedeutung zu unterstreichen.

 

Ich sehe meine Arbeit als eine Erweiterung des Wunsches dieser Menschen, um einem noch größeren Kreis von der Besonderheit dieses Momentes zu berichten. Die Blicke und Haltungen der Menschen berühren über den Formalismus der Fotografen hinaus, die sich der Klischees ihrer Zeit bedienten.

 

Ich kenne weder ihre Namen, noch ihre tatsächlichen Geschichten, trotzdem werden die Fotos zu aufschlussreichen Erzählern von den Menschen, die zeitlos mit ihren glücklichen oder unglücklichen oder ungewöhnlichen Gefühlen erscheinen. Ihre Anonymität macht sie zu Archetypen, die ihre Erfahrungen mit dem Betrachter teilen.

 

Es gibt vielerlei Spuren der verschwundenen Menschen, ihre Nachfolger, ihre Asche, Objekte aus ihrem Besitz, ihr Werk; oder ihre Fotos, ihre Selbstdarstellung; und ihre unsichtbaren Spuren, wie den Einfluss durch die Ausstrahlung von Herz zu Herz. All das mündet in die Vielfalt des Geheimnisses des Lebens, in die Echos, die unsere sinnliche Wahrnehmung erreichen und erweitern.

 

Als Mensch fällt es nicht schwer sich mit ihren Emotionen zu identifizieren. Sie sind jedem bekannt. Ich setze die Menschen, bestimmte Details, oder Aspekte des Fotos in einen abstrakten, im Verhältnis zum alten Foto modernen Rahmen. Dieser Gegensatz verdichtet im gemalten Bild den zeitlosen Aspekt des wichtigen Momentes auf dem Foto. Die Verwandlung in einen Archetypen oder eine archetypische Situation findet statt. Die lebenden Menschen wurden transformiert. Ein Augenblick ihres Lebens wurde zum Bild, zum Objekt. Sie können im gemalten Bild zu Auslösern von neuen Geschichten im Inneren des Betrachters werden.

 

Auch wenn ich versuche mich mit großem Respekt den Menschen und ihren Geschichten zu nähern, fehlt es mir nicht an der nötigen Neugier, den Kontrast zwischen der Ausdrucksform einer anderen Zeit, die so Vieles vor den Blicken der andern verbergen wollte und musste, und der Fülle an zeitlich unveränderlichen emotionalen Facetten, aufzuspüren.

 

Die Tatsache des freiwilligen Festhaltens dieses bestimmten Augenblicks, für sich oder andere Generationen, gibt mir eine Art Legitimation meiner Modelle von der Glasplatte, ihre Geschichte in eine andere Zeit herein reichen zu lassen und lässt mir durch diese Vertrauensbasis die Freiheit ihre Geschichten mit meiner Vision weiter zu erzählen.

 

Mit meiner Hilfe entfliehen sie noch einige Jahre dem Vergessen. Kann man denn von diesen Gesichtern aus ein Leben rekonstruieren? Man wird nie mit Sicherheit behaupten können, dass es sich um ihre Geschichte handelt. Aber ist es nicht wichtiger weiterzuwirken und Geschichten in den Betrachtern auszulösen, als sich im Schweigen der Zeit zu verlieren?

Eva Paulin

Tel: + 35 26 216 144 14

Mail: art@evapaulin.com

Web: www.evapaulin.com

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